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Looking back over my shoulder

Ich hab ja gesagt, ich schreibe vielleicht was drüber, wie es bei der Bank lief. Ich kann aber gar nicht viel drüber schreiben. Und darum ist es vielleicht wichtig, drüber zu schreiben.

Von dem, was ich gestern so antizipiert habe, ist NICHTS eingetreten. Es war vielleicht ganz gut, dass ich mir vorher nicht hab sagen lassen, dass wir nach der Bank noch VIER Läden anfahren werden.

Ich hab vorher noch einen halben Notausgang angeboten bekommen, indem mein Vater ergebnisoffen(!) fragte, ob ich alleine fahren will oder mit ihm. Aber ich fühlte mich gut und ich bin dann mitgefahren.

Ich weiß nicht, ob das Bloggen drüber gestern einen positiven Effekt hatte. Ich weiß aber, dass es keinen negativen Effekt hatte. Mein Lampenfieber war echt nur minimal. Vielleicht lags am Runterschreiben, vielleicht lags am Meditieren (Ziel für Juni: Jeden Tag meditieren), vielleicht einfach n guter Tag. Aber ich hab mich schon zuhause nicht halb so blöd gefühlt wie die Woche vorher. Vielleicht Gewöhnung.

Bei dem Termin selber war’s easy. Es hilft, dass es ein Thema war, das mich ehrlich interessiert. Das einzige, was mich etwas nervös machte, war der Smalltalk bevor es in medias res ging. Aber ich glaube, das ist panikunabhängig. Da bin ich dann vielleicht doch vielleicht irgendwie zielstrebig oder so, aber ich find Corona als Smalltalkthema auch einfach noch unerträglicher als Wetter oder “wie es früher war” — das ist einfach so voll von Floskeln und der Weg zum Jammern ist noch kürzer als bei anderen Themen. Aber als es dann los ging, ging es mir super.

Und danach hat vermutlich einfach die Euphorie eingesetzt und dann bin ich nicht nur bereitwillig sondern auch mit Freude quer durch die Stadt gefahren zu Sonderposten- und Supermärkten. Es war sogar Spaß, so oft macht man ja solchen Krams nicht mit den Eltern und “alte” Leute (die lesen das hier nicht, darum kann ich das sagen) sind so herrlich quirky in der Öffentlichkeit 🙂

Themen Wärme/Hitze(ja, ich weiß, wird alles noch viel wärmer) und Warten noch: Ich hab mich bei zwei der Läden sogar entschieden, im Auto zu bleiben, weil mir das in den Läden selber zu voll und rummelig war und ich selber ja gar nichts brauchte. Und Warten an sich ist ja normalerweise schon ganz schlimm, warten in der Sonne noch mehr. Aber gestern war es alles ok. Rumgesessen, am Handy rumgefummelt, beim letzten Supermarkt schön barfuß im Kofferraum gesessen mit’ner Getränkedose — ich würd sagen, näher dran komm ich an Festivalsaison auch ohne Corona-Absagen nicht.

Voll gut, das gemacht zu haben, aber das Gefühl kennen alle Panikleser:innen ja eh. Und auch eigentlich alle mit Lampenfieber. Wie oft verkackt man es dann schon wirklich auf der Bühne (und zwar so, dass man sich wünscht, auf’s Lampenfieber gehört zu haben)?

Jetzt geht es joggen (=einen km locker traben zu einer Rasenfläche auf der es Löwenzahn gibt, dann wieder zurück und sich dann freuen, dass man SPORT gemacht hat).

Autor

Tiffi

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